Arbeitsgruppe Bio-Wasserstoff/ Wasserstoffwirtschaft

Eine ansprechende Alternative zu unserer heutigen stromgeführten Energiewirtschaft stellt die wärmegeführte (Bio)-Wasserstoffwirtschaft dar. Das bedeutet, dass auf allen Ebenen mit Wasserstoff gehandelt und gewirtschaftet wird. Durch intelligente Nutzung der Technologien zur thermochemischen Vergasung ist es möglich, aus Biomasse, biogenen Reststoffen/Abfällen oder sonstiger kohlenstoffhaltiger Energieträger auf effizienteste Weise den Sekundärenergieträger Wasserstoff herzustellen, welcher dann mittels Rohrleitungen (Erdgasnetz) zum Endkunden transportiert werden kann.

Dies ermöglicht eine nahezu verlustfreie Energiewandlung in Strom und Wärme (KWK-Anwendung) genau dort, wo die Energie benötigt wird (dezentrale Energieerzeugung). Die gesamten Verluste für Konversion, Speicherung, Transport und Umwandlung sind gegenüber der heutigen stromgeführten Energiewirtschaft außerordentlich gering. Die grüne Wasserstoffwirtschaft ist nicht nur unter ingenieurtechnischen und ökologischen Aspekten effizient und vernünftig, sondern auch nachhaltig, wirtschaftlich und vor allem leistungsfähig. Sie bietet umfassende Lösungen für die gesamte Energiewirtschaft, das heißt für Strom, Wärme, Treibstoffe und Chemierohstoffe.

 

Projekt

Pilotanlage zur Erzeugung von Bio-Wasserstoff mittels innovativem thermochemischen Vergasungskonzept für die Behandlung bergbaubeeinflusster Grundwässer

 

Projektziele

Im Zuge des Braunkohletagebaubetriebes wurden in den tertiären Sedimenten im Südraum Leipzig vorhandene Pyrite und Markasite (Eisen- und Schwefelverbindungen) belüftet und damit oxidiert. Infolgedessen entstehen saure Grundwässer mit teils sehr hohen Eisen- und Schwefelgehalten. Der durch den Grundwasserwiederanstieg induzierte, massiv angestiegene Grundwasserspiegel führt zu einer diffusen Exfiltration von sauren, eisen- und sulfatbelasteten Kippengrundwasser in die Fließgewässer Pleiße und Whyra. Über die faunistischen und floristischen Auswirkungen hinaus wird die Brauchwassernutzung infolge der deutlich überhöhten Betonaggressivität beeinflusst.


Das Ziel dieses Vorhabens ist es, eine Pilotanlage zu realisieren, welche die genannten Probleme bewältigt und ein hochwertiges, teerfreies Synthesegas zur Herstellung von Bio-Wasserstoff erzeugt. Neben dem vorrangigen Zweck der stofflichen Verwendung des erzeugten Bio-Wasserstoffes als kosteneffektive Behandlungsmethode zur Verringerung der Eisen- und Schwefelverbindungen bergbaubeeinflusster Gewässer sollen energetische Nutzungspotenziale („Wasserstoffwirtschaft“) in die Betrachtungen mit einbezogen werden.

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