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Erdwärme
Definition:

Erdwärme ist eine als in der Erde gespeicherte Wärme (erneuerbare) Energiequelle, die auch als Geothermie bezeichnet wird. Sie wird bereits heute verbreitet in Form von Niedertemperaturwärme genutzt. Man unterscheidet bei der Art der Nutzung zwischen der oberflächennahen Geothermie (Entzug der Wärme bis zu einigen hundert Metern Tiefe) und der tiefen Geothermie (Nutzung der Wärmemengen in mehreren Kilometern Tiefe).

Der Wärmeinhalt der Erde resultiert aus der Gravitationsenergie bei Entstehung der Erde vor etwa 4,5 Mrd. Jahren durch Kontraktion von Gas, Staub und Gesteinsbrocken, aus einer eventuell von davor noch vorhandenen Ursprungswärme und vor allem aus der Energiefreisetzung beim Zerfall radioaktiver Isotope seit Bildung der Ur-Erde.

Die Temperaturzunahme innerhalb der Erdkruste, die durch Bohrungen erschlossen ist, beträgt im Mittel 3K pro 100m Tiefe. Die ersten 20 bis 30m sind jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen sowie von Sonneneinstrahlung, Niederschläge und auch vom Grundwasserregime beeinflusst (siehe Abbildung 1). Ab einer Tiefe von 20 bis 30m stellt sich dann eine Jahresmitteltemperatur von 9 bis 10°C ein und die Temperatur nimmt pro 100m zusätzlicher Tiefe um circa 3K zu.

Abbildung 1: Bodentemperatur im oberflächennahen Erdreich (Quelle: Brehm, D.R. u.a.: Ergebnisse von Temperaturmessungen im oberflächennahen Erdreich; Zeitschrift für angewandte Geowissenschaften 15, 1989, S.61-72)

 

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