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Teer
Definition:

Teer ist ein bräunliches bis schwarzes, zähflüssiges Gemisch organischer Verbindungen, das durch zersetzende thermische Behandlung (Pyrolyse) organischer Naturstoffe gewonnen wird. Je nach Ursprung unterscheidet man zwischen Steinkohlenteer, Braunkohlenteer, Schieferteer, Holzteer u. a.

Soll Produktgas aus der thermischen Umwandlung von Biomasse in Aggregaten zur Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden, so müssen je nach Applikation bestimmte Anforderungen an das Gas gestellt werden. Wird teerhaltiges Gas vor seiner Nutzung abgekühlt und/oder komprimiert, so kann es zu Kondensations- oder Resublimationserscheinungen kommen, die zu festen oder zähflüssigen Ablagerungen führen und die Funktion nachgelagerter Anlagenkomponenten beeinträchtigen können. Gefährdet sind hierdurch Messfühler, Filter, Motoren, Turbinen oder sonstige bewegte mechanische Teile. Für BHKW-Motoren wird allgemein eine Restbeladung des Gases mit Teer von etwa 50 mg/Nm3 von den Herstellern als zulässig erachtet. Die Anforderungen an den Teergehalt sind bei Turbinen etwa analog zu Motoren. Für Verstromungsaggregate ohne bewegliche Teile wie Brennstoffzellen sind die Anforderungen nicht ganz eindeutig, doch liegen hier die Wünsche der Hersteller zumindest für kalte Zellen im Bereich < 1 ppm. Daher sind Maßnahmen zu treffen, um Brenngas in der erforderlichen Qualität zur Verfügung zu stellen.

Quelle: Dr. rer. nat. Christoph Unger, Dr.-Ing. Markus Ising; Mechanismen und Bedeutung der Teerbildung und Teerbeseitigung bei der thermochemischen Umwandlung fester Kohlenstoffträger; Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, D-Oberhausen

 

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